Als die Deutsche Telekom bis 2019 die letzten ISDN-Anschlüsse stilllegte, war Fachleuten klar: Die Zuverlässigkeit, die das Telefonnetz bis dahin aufwies, ist von nun an Geschichte: Alle Dienste, die die Deutsche Telekom von da an anbot, wurden nicht mehr über getrennte Netze für Sprache und Daten übertragen, sondern alle Dienste nutzten von da an das gleiche Netz („All IP“). Für die Telekom war diese Umstellung wirtschaftlich ein echter Befreiungsschlag, weil die Wartung und der Ersatz von Netzgeräten im ISDN-Netz mit den Jahren immer teurer und aufwendiger wurde.
Lange verhielt sich der Konzern insbesondere bei großflächigen Störungen wie ein Kind, das man bei einer Missetat erwischt hat und trotzig schwieg, als würde dies an der misslichen Lage irgend etwas ändern. Inzwischen hat sich die Telekom etwas einfallen lassen, um zumindest im Ansatz für mehr Verständnis zu sorgen. Bei größeren Störungen erhalten die (möglicherweise) betroffenen Kunden einen Hinweis per Mail oder SMS (wenn hinterlegt) auf die Störung (dass man die Mail im Zuge der Störung meist gar nicht empfangen könnte, steht dabei auf einem anderen Blatt Papier). Dennoch ist es ein anerkennenswerter Zug, die Kunden zu informieren, dass gerade irgendetwas im nicht kleinen Netz der Telekom nicht rund läuft. Und auch, wenn es wieder rund läuft, da muss man aber die Website aufrufen.