Canonical veröffentlicht heute Ubuntu 24.04 LTS, Codename „Noble Numbat“ und stellt es zum Download und zur Installation unter https://ubuntu.com/download bereit.
Ubuntu 24.04 LTS baut auf den letzten drei Zwischenversionen und den Beiträgen von Open-Source-Entwicklern aus aller Welt auf, um eine sichere, optimierte und zukunftsorientierte Plattform zu bieten. „Ubuntu 24.04 LTS ist ein großer Schritt in Richtung Performance-Engineering und Confidential Computing, um eine Innovationsplattform für Unternehmensanwender bereitzustellen, die für mindestens 12 Jahre unterstützt wird“, so Mark Shuttleworth, CEO von Canonical. „Entwicklern profitieren insbesondere von TCK-zertifiziertem Java, einer LTS-Version für die .NET-Plattform und der neuesten Rust-Toolchain.“
Ubuntu 24.04 LTS liefert den neuesten Linux-Kernel 6.8 mit verbesserter Syscall-Leistung, verschachtelter KVM-Unterstützung auf der 64-Bit PowerPC-Architektur (ppc64el) und Zugriff auf das neue bcachefs-Dateisystem. Zusätzlich zu den Upstream-Verbesserungen hat Ubuntu 24.04 LTS Low-Latency-Kernel-Funktionen in den Standard-Kernel integriert, wodurch Verzögerungen bei der Planung von Kernel-Tasks reduziert werden.
Ubuntu 24.04 LTS aktiviert außerdem standardmäßig Frame Pointer auf allen 64-Bit-Architekturen, so dass Performance-Ingenieure jederzeit Zugriff auf genaue und vollständige Flame Graphs haben, wenn sie Profile erstellen oder Fehler bei ihren Systemen suchen bzw. diese optimieren wollen. „Frame Pointer ermöglichen umfangreicheres CPU-Profiling und Off-CPU-Profiling. Die dadurch erzielbaren Leistungssteigerungen überwiegen bei weitem die vergleichsweise geringen Leistungsminderungen. Dass Ubuntu Frame Pointer standardmäßig aktiviert, ist ein großer Gewinn für das Performance-Engineering und die standardmäßige Entwicklererfahrung“, so Brendan Gregg, Computer Performance Experte und Fellow bei Intel. Das Tracing mit bpftrace ist nun Standard in Ubuntu 24.04 LTS, neben den bereits vorhandenen Profiling-Tools, um den Site Reliability Engineers sofortigen Zugriff auf wichtige Ressourcen zu ermöglichen.
Integrierte Workload-Beschleuniger sorgen für zusätzliche Leistungssteigerungen. Canonical und Intel haben gemeinsam daran gearbeitet, die Intel® QuickAssist Technology (Intel® QAT) zum ersten Mal in eine LTS-Version zu integrieren. Mit Intel QAT können Anwender die Verschlüsselung und Komprimierung beschleunigen, um die CPU-Auslastung zu reduzieren und die Leistung von Netzwerk- und Speicheranwendungen auf Intel Xeon Scalable Prozessoren der vierten Generation und höher zu verbessern. „Ubuntu ist eine natürliche Ergänzung, um die am weitesten entwickelten Funktionen von Intel nutzen zu können. Canonical und Intel teilen die Philosophie, Leistung und Sicherheit in großem Umfang auf allen Plattformen zu ermöglichen“, sagt Mark Skarpness, Vice President und General Manager of System Software Engineering bei Intel. Ubuntu 24.04 LTS enthält Python 3.12, Ruby 3.2, PHP 8.3 und Go 1.22 mit einem zusätzlichen Schwerpunkt auf der Entwicklung mit .NET, Java und Rust.
Mit der Einführung von .NET 8 geht Ubuntu einen großen Schritt in der Unterstützung der .NET-Community. .NET 8 wird unter Ubuntu 24.04 LTS und 22.04 LTS während des gesamten Lebenszyklus beider Versionen vollständig unterstützt, so dass Entwickler ihre Anwendungen auf neuere .NET-Versionen aktualisieren können, bevor sie ihre Ubuntu-Version aktualisieren. Diese .NET-Unterstützung wurde auch auf die IBM System Z-Plattform ausgeweitet.
„Wir freuen uns über und die erhöhte Leistung, Entwicklerproduktivität und Sicherheit, die Canonical Ubuntu 24.04 LTS unseren gemeinsamen Kunden bietet“, sagt Jeremy Winter, Corporate Vice President, Azure Cloud Native. „Ubuntu ist eine Linux-Distribution, die von Microsoft Azure unterstützt wird und eine wichtige Komponente für viele Microsoft-Technologien, darunter .NET, Windows Subsystem for Linux, Azure Kubernetes Service und Azure Confidential Computing. Microsoft und Canonical arbeiten eng zusammen. Die Kooperation erstreckt sich von der Update-Infrastruktur in Azure bis hin zu Entwickler-Tools, insbesondere .NET 8, das vom ersten Tag an Teil von Noble Numbat ist. Wir arbeiten weiter eing mit Canonical zusammen, damit Entwickler produtiver arbeiten können und um ihnen eine stabile Erfahrung für Ubuntu auf Azure zu bieten.“
Für Java-Entwickler ist OpenJDK 21 standardmäßig in Ubuntu 24.04 LTS enthalten, aber auch die Versionen 17, 11 und 8 werden weiterhin unterstützt. OpenJDK 17 und 21 sind außerdem TCK-zertifiziert, was bedeutet, dass sie die Java-Standards einhalten und interoperabel mit anderen Java-Plattformen sind. Ein spezielles FIPS-kompatibles OpenJDK 11-Paket ist auch für Ubuntu Pro-Benutzer verfügbar.
Ubuntu 24.04 LTS wird mit Rust 1.75 und einem einfacheren Rust Toolchain Snap Framework ausgeliefert. Dies unterstützt die zunehmende Verwendung von Rust in wichtigen Ubuntu-Paketen, wie dem Kernel und Firefox, und ermöglicht es, dass zukünftige Rust-Versionen in den kommenden Jahren an Entwickler unter 24.04 LTS ausgeliefert werden können.
Zum ersten Mal in einer LTS-Version verwendet Ubuntu Desktop jetzt die gleiche Installer-Technologie wie Ubuntu Server. Das bedeutet, dass Desktop-Administratoren nun Image-Anpassungstools wie autoinstall und cloud-init verwenden können, um maßgeschneiderte Erfahrungen für ihre Entwickler zu schaffen. Auch die Benutzeroberfläche wurde überarbeitet und mit einem modernen Design in Flutter ausgestattet.
Für diejenigen, die gemischte Windows- und Ubuntu-Umgebungen verwalten, unterstützt der Active Directory-Gruppenrichtlinien-Client, der über Ubuntu Pro verfügbar ist, jetzt die Konfiguration von Unternehmens-Proxys, das Berechtigungs-Management und die Remote-Ausführung von Skripten. Canonical investiert weiter in Ubuntu on Windows Subsystem for Linux (WSL) als eine erstklassige Plattform für Entwickler und Datenwissenschaftler. Beginnend mit Ubuntu 24.04 LTS unterstützt Ubuntu auf WSL nun Cloud-init, um die Anpassung und Standardisierung von Images in Entwicklerumgebungen zu ermöglichen.
Confidential Computing schützt Daten zur Laufzeit vor Schwachstellen in der privilegierten Systemsoftware des Hosts, einschließlich des Hypervisors. Außerdem schützt es die Daten vor unberechtigtem Zugriff durch Infrastruktur-Administratoren. Heute bietet Ubuntu das größte Portfolio an vertraulichen virtuellen Maschinen, die über Microsoft Azure, Google Cloud und Amazon Web Services verfügbar sind.
Ubuntu ist aktuell auch die erste und einzige Linux-Distribution, die vertrauliche GPUs in der Public Cloud unterstützt, beginnend mit einer Vorschau auf Microsoft Azure. Aufbauend auf der Silizium-Innovation von NVIDIA H100 Tensor Core GPUs und den AMD EPYC-Prozessoren der 4. Generation mit SEV-SNP eignen sich Ubuntu Confidential VMs für KI-Training und Inferenzaufgaben auf sensiblen Daten.
Ubuntu unterstützt auch vertrauliche Datenverarbeitung in privaten, unternehmenseigenen Rechenzentren. Dank einer strategischen Zusammenarbeit zwischen Intel und Canonical unterstützt Ubuntu jetzt nahtlos Intel® Trust Domain Extensions (Intel® TDX) sowohl auf der Host- als auch auf der Gastseite, beginnend mit einem Intel-optimierten Ubuntu 23.10 Build. Da keine Änderungen an der Anwendungsschicht erforderlich sind, vereinfacht die VM-Isolierung mit Intel TDX die Portierung und Migration bestehender Workloads auf eine vertrauenswürdige Computing-Umgebung erheblich.
12 Jahre Unterstützung mit dem neuen Ubuntu Pro Add-on
Um den Anforderungen der Unternehmenskunden von Canonical gerecht zu werden, erhält Ubuntu 24.04 LTS zwölf Jahre lang Sicherheitswartung und Support. Wie bei anderen langfristig unterstützten Versionen erhält Noble Numbat fünf Jahre lang kostenlose Sicherheitswartung für das Main Repository von Ubuntu. Ubuntu Pro erweitert diese Verpflichtung auf 10 Jahre, sowohl für das Main als auch für das Universum Repositorium. Ubuntu Pro-Abonnenten können mit dem Legacy-Support-Zusatz zwei weitere Jahre erwerben.
Die 12-Jahres-Selbstverpflichtung gilt auch für frühere Ubuntu-Versionen, beginnend mit 14.04 LTS. Die LTS-Erweiterung bietet Vorteile für Einzelpersonen und Organisationen, die noch mehr Stabilität wünschen und dabei auf die breite Palette an Open-Source-Softwarebibliotheken von Ubuntu aufbauen möchten.