Guter Code ist wie ein aufgeräumtes Zuhause

Überfrachteter Code mit unnötigen Funktionen, fehlende Struktur und wachsende Komplexität: Auch in der Softwareentwicklung muss regelmäßig aufgeräumt werden, um die Effizienz zu steigern, die Kosten zu senken und die Nachvollziehbarkeit zu gewährleisten. Der IT-Dienstleister Avision zeigt, wie der Mut, sich von Dingen zu trennen, und ein strategischer Ansatz dabei helfen.​

Es war ein Serien-Hit, der Millionen von Zuschauern rund um die Welt begeistert hat: In „Aufräumen mit Marie Kondo“ zeigte die namensgebende Moderatorin, wie methodisches Ordnung schaffen nicht nur zu einer langfristig optimalen Organisation führt, sondern auch den Alltag erleichtert. Dinge, die sich viele Entwickler beim Blick auf den eigenen Code sicherlich nur wünschen können. Eine Frage, die sich dabei stellt: Lässt sich das Modell auch auf die Softwareentwicklung übertragen? Vielleicht nicht eins zu eins, aber wertvolle Leitlinien nach dem Prinzip „Was man nicht braucht, wegschmeißen, den Rest sortieren“ können das Leben bereits sehr viel einfacher machen.

Vor dem Aufräumen steht die Analyse. Alte Systeme enthalten oft ungenutzte Funktionen, die technische Schulden verursachen und die Code-Basis unnötig aufblähen. Mit Code-Metriken, Testabdeckung und Nutzungsanalysen lässt sich gezielt erkennen, was weg kann – pragmatisch und datenbasiert. Nach dem Entrümpeln sorgt ein DDD-Ansatz (Domain-Driven Design) für Ordnung. Dabei kommt die Fachdomäne in den Mittelpunkt der Softwarearchitektur. Durch die Gliederung in klar abgegrenzte Bounded Contexts wird der Code in eigenständige, überschaubare Einheiten zerlegt. Das erleichtert die Wartung, reduziert Abhängigkeiten und ermöglicht eine gezielte Weiterentwicklung entlang der tatsächlichen Geschäftslogik.

Sobald die Software entrümpelt und die wichtigsten Komponenten strukturiert sind, geht es darum, den Code weiter zu optimieren. Hier kommt das Refactoring ins Spiel – also den Code zu verbessern, ohne das Verhalten des Systems zu ändern. Ziel ist es, die Lesbarkeit und Wartbarkeit des Codes zu erhöhen und dabei Fehlerquellen zu minimieren.

Software bleibt nur nachhaltig wartbar, wenn die Ordnung regelmäßig überprüft und erhalten wird. Automatisierte Tests und Continuous Integration (CI) helfen dabei, neue Entwicklungen strukturiert umzusetzen, technische Schulden frühzeitig zu erkennen und die Codequalität dauerhaft hoch zu halten.

Nadine Riederer ist CEO von Avision. (Quelle: Avision)

„Guter Code ist wie eine ordentliche Wohnung: Alles hat seinen Platz, Überflüssiges fliegt raus und das, was bleibt, macht das Leben leichter“, sagt Nadine Riederer, CEO bei Avision. „Was Entwickler dafür brauchen, sind einerseits Wille und Zeit für das digitale Ausmisten, andererseits aber auch den Mut, Unnötiges ein für alle Mal wegzuwerfen. Die Ergebnisse lohnen sich, denn nur aufgeräumte Software ist nachhaltige Software.“

Kommentar von Nadine Riederer, CEO von Avision


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